„Was passiert, wenn wir in unserem angeborenen Zustand der Begeisterung bleiben, tiefe Verbundenheit erfahren und zugleich unser Bedürfnis nach Autonomie ausleben und ein Leben lang ununterbrochen spielen?“

André Stern,  aus: „alphabet“, dem Buch zum Film

Anruf aus dem Kosmos

Ich saß so da auf meinem ergonomischen Hocker, auf dessen Sitzfläche ich mir wie die Krone eines Baumes vorkam und die Frucht einer Pflanze, und bemerkte, dass ich im Grunde meines Herzens auf eine Nachricht wartete. Via Brief, Email oder Telefonanruf; in dem mir berichtet werden würde, dass alles gut geworden war und dass ich mich um nichts mehr bemühen und Anstrengungen nachgehen musste, alles sei nach meinen Wünschen geregelt und der Weltbestand hätte seinen Ausgleich erreicht, das gleichwertige und verteilte Glück eine atembare Dosis, die jeder beliebig einatmen und im Innersten verstehen und anwenden konnte.

„Anruf aus dem Kosmos“ weiterlesen

manche kommen aus dem staunen nie heraus, manche nie hinein

Elfriede Gerstl, Mein papierener Garten

Ode an den Widerstand

Fotografiert beim eselundziegenhof.com

Behörden- und Postamtgänge, ja, um der drohenden Bevormundung durch eine zerbröckelnde Demokratie zu entgehen. Ablehnungsschreiben an den ORF sowie ein Antrag auf Auskunft über die Datenaquise des OBS/GIS. Zwang zur Freiwilligkeit, dachte ich, so läuft das nebenbei unter der Hand in einer rätselhaften Unlogik, an die sich viele gewohnt zu haben scheinen (soll ich das I-Wort nochmal ins Spiel bringen?) Dann noch Unterstützungserklärungen für neue Parteigründungen, die der Welt das neue Licht am Horizont zeigen wollen. Ich glaube daran, obwohl ich nicht an Parteien glaube. Die DNA (Demokratisch-Neutral-Authentisch) von Frau Doktor Hubmer-Mogg sowie den Austritt aus der EU. Ich gehe da gerne feierlich durch die neue Sicherheitsschleuse des Linzer Magistrats um meine Erklärung persönlich zu unterzeichnen.
Ich liebe euch, ihr Leute da draußen, die sich wehren. Die Anwälte, die alternativen Medien, auch die paar aufgeklärten Ärzte, überall sind wir zu finden. Die Eltern, natürlich ganz vorne und am wenigsten beachtet, die Eltern, die neue Wege mit ihren Kindern gehen. Ich schicke euch meine Liebe, meinen Respekt, meine Anerkennung.
Trotzdem fühlt es sich manchmal unbequem und mühsam an, aber so lerne ich gerade, fühlt sich Freiheit an, wenn man sie sich erarbeiten und für sie leben will. Früher gab es den Krieg und die Armut, heute den Überschwang und den Krieg.
Ich fühle den starken Drang der Notwendigkeit, nicht dass ich es zur Profilierung bräuchte oder ständig damit anderen in den Ohren liegen will. Gar nicht. Auch die Freiheit zur blinden Unterordnung ist eine Freiheit, die respektiert werden muss. Ich sehe nur, dass jetzt für mich die Zeit gekommen ist, soviel zu tun, wie ich als Vater und Künstler tun kann. Denn natürlich habe ich auch nur begrenzte Ressourcen. Lieber würde ich mich bezaubernd fantastischer stilsicherer Prosa und Gedichten widmen, die anderen aus der Feder fließt, mich selbst mehr in dieser Kunst üben, auch wenn ich nicht unzufrieden sein kann mit meinen Ideen. Aber auch die Kunst ist zu einer starken Institution geworden, der ich in dieser Form gar nicht angehören will. Die Stadt Linz hört sich an Bruckner zu Tode, die alten Meister werden in die Unsterblichkeit gehoben, auch in den Museen, während die Zeitgeister das lebendige Jetzt in kleinen Nischen lebendiger darstellen als die tote Massenkultur. So darf es sein, so muss es sein, so war es auch und es wird sicher anders werden mit den kreativen Geistern, die jetzt ihre Berufung spüren.
Ich bin dankbar für euch, und für mich, dass ich so eine Leichtbauweise bin, die bereits sanfte Erschütterungen irritieren. Ja, auch die Besserwisser- und I-Tüpfchelchenreiter-Nummern habe ich hervorragend drauf. Und ich übe die Achtsamkeit, trainiere, trainiere täglich den Umgang. Es tut vor allem gut, es nicht nur für sich zu machen, sondern für die folgende Generation. Das ist die Pflicht, die Aufgabe, die Notwendigkeit. Um die Not zu wenden.

Shit happens, somebody has to deal with it, and – who you gonna call?

Eine mythologische böse Macht erhebt sich und bringt den Weltuntergang. Vier Freunde mit völlig unterschiedlichen Eigenschaften stellen sich mit gewitzter Ausrüstung und sprühendem Optimismus dagegen. Dann geht der Spuk noch in die zweite und nun, fast vierzig Jahre später in eine dritte und eine vierte Runde. Ich bin bezaubert, begeistert, zurückversetzt und aufgeregt.
Ich bin gerade mal auf die Welt gekommen, als diese Spinner in den Kinos aufleuchteten und nun bin ich selbst vierzig. Wie Indiana Jones und Han Solo gehören sie quasi zur Familie. Ich könnte Toilettenschüsseln in den Orbit schleudern, so verzückt bin ich und beim Klang der Protonenstrahler, der Geisterfalle und dem Ecto1 krieg ich einen richtigen Laserschwertmoment.
So also.
Shit happens, somebody has to deal with it, and – who you gonna call?