Das Monster im Unbewussten

Die Spinnenkreatur Hanuś im Film „Spaceman – Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt“ hat mich bereits in der Vorschau sehr berührt. Der Hauptgrund, warum ich den Film sehen wollte. Der Titel war der zweite Grund.
Ein grotesker behaarter Körper mit großen runden Augen und einer klaren Stimme die klingt wie aus einem großen Bewusstsein heraus, eine Form von Monster, von der man magisch angezogen wird, auch wenn sie einen gleichzeitig abstößt: das Monster in uns selbst.
Der Film ist leicht, unkompliziert und herrlich klar, meiner Meinung nach. Mir fällt dabei die Spinne Shelob aus „Lord of the Rings – Return of the King“ ein, die da einem ganz anderen Kaliber entspricht. Frodo ist noch viel jünger als der Protagonist Jakub und ja auch gerade erst aus seinem beschützten Auenland aufgebrochen.
Diese beiden Spinnen wollte ich nur kurz nebeneinander stellen. Als Emanation des Unbekannten in uns selbst, jenem, dem wir aus dem Weg gehen oder das wir nicht wahrhaben wollen und dem wir uns irgendwann stellen müssen, um zu wachsen. Dass Jakub im erstgenannten Film das Tier schließlich sogar umarmt, finde ich herzergreifend, während Frodo nach erbittertem Kampf vorerst Schachmatt gesetzt wird. Ich bin so dankbar, dass solche „Filme am Rande“ wie „Spaceman“ immer noch regelmäßig erscheinen und man sie ein bisschen wie zufällig entdecken muss.

Noch weiter abseits in der Dunkelheit lauern dann die Spinnen und andere Untiere. Bist du schon dort gewesen?